Weihnachten 2014:
- schlechtes Wetter
- keine Einladungen
- kein Stress im Büro
Also genug Zeit um im Internet alle möglichen Seiten nach Holzbooten zu durchforsten. Eine Absicht etwas zu kaufen gab es von meiner Seite überhaupt nicht! Der Bedarf bzw. Wunsch nach einer Jolle bestand auch nicht, da doch bereits drei Segelboote zur Verfügung stehen und die auch meine Zuwendung „verdient“ hätten.
15 m² Rennjolle auf Ebay
Aber dann passierte es: Auf Ebay findet sich „zufällig“ eine 15 m² Rennjolle mit Gaffelsegel und geklinkerter Rumpfform. Da ich bis dato so ein Ding noch nicht gesehen habe wird meine Neugierde geweckt. Ich fing an, mich über die 15er Rennjollen im Internet umzusehen. Verkäufliche bzw. erschwingliche Jollen suchte ich vergebens.
Die paar wenigen, die für mich auffindbar waren, sind alle in einem 100 prozentigem Topzustand und haben stolze Eigner. Es waren überhaupt nur 10 Exemplare der 15 m² Rennjollen im Internet zu finden.
Ausflug an den Chiemsee – bei Schnee
Dies alles motivierte mich, mich um die eine 15er Rennjolle umzusehen. Der Kontakt zum Besitzer der angebotenen, geklinkerten Jolle war schnell hergestellt. Ein paar Tage später machte ich mich auf die Reise zum Chiemsee. Auch 30 cm Schnee hinderten mich nicht das Ziel zu finden. Die Jolle lagerte in einer Scheune mit anderen Booten die dort das Winterlager hatten. Das wenige Licht für die Besichtigung wurde durch mein Handy und eine kleine Taschenlampe auch nicht besser. Somit war auch klar, dass die Besichtigung nicht wirklich aussagekräftig war. Der Besuch beim Besitzer brachte, außer dass mein Wunsch dieses Stück Holz zu besitzen stärker wurde, keine wirklichen Erkenntnisse über den aktuellen Zustand.
Wie dicht ist das Boot?
Meine Frage nach dem Dichtheitszustand beantwortete der Besitzer, für mich auch nachvollziehbar:
Die Jolle braucht sicherlich einen Wasserliegeplatz da sie in den letzten zwei Jahren nur in der Scheune war.
Ich war nach meiner Besichtigung und den Erklärungen des Besitzers dennoch entsprechend verunsichert, noch dazu wo ich beim Thema Holzbootsbaukunde doch eher beschränkte Kenntnisse besitze. Wir trennten uns ohne Kauf aber mit der Abmachung des mir zustehenden Vorkaufsrechtes für die nächsten zwei Monate. Dies ging ja leicht. Wer kauft schon so ein altes Stück bei Schneelage im Jänner?
Bootskauf im Jänner
Der Schnee schmolz in den nächsten zwei Wochen, ich konnte keinen ruhigen, wohl überlegten Gedanken mehr fassen, ich wollte die 15 m² Rennjolle!
Ein weiterer Besichtigungstermin wurde rasch vereinbart. Für mich war die Absicht klar:
Ich würde das Ding bei Verhandlungsende anhängen und nach Österreich schleppen. Dies bedeutet für den Besitzer dass der Anhänger den TÜV und Kennzeichen haben musste und die Papiere für den Jollenkauf vorbereitet sein sollten. Alle Zubehörteile wie Mast, Gaffel, Segel, usw. mussten griffbereit zur Begutachtung liegen.
Gekauft und ab nach Hause – die Freude ist geteilt
Begleitet hatte mich mein Schwiegersohn Michael, der durch mich ebenfalls mit dem Segelvirus infiziert ist. Die Jolle wurde vom Besitzer aus seinem Winterlager vor die Scheune geschleppt. Die Verhandlung mit dem Noch-Besitzer gestaltete sich sehr zäh! Dennoch, wir nahmen schlussendlich die Jolle an den Haken und ab nach Oberösterreich, wo wir vom Rest der Familie mit Unverständnis empfangen wurden. Ich hatte das Interesse an der Jolle natürlich kundgetan, aber dass wir im Jänner bei Schnee und Eis mit dem guten Stück beim Gartentor reinfuhren, war dann für alle Anwesenden doch etwas überraschend.
So geht es weiter:
zur Bestandsaufnahme
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