Wie bereits berichtet, wurde die M-Jolle ohne Papiere und ohne irgendwelchen Unterlagen gekauft.
Dies war mir anfangs auch komplett unwichtig aber nach der erfolgreichen Renovierung und den diversen Gesprächen mit meinen Segelfreunden wurde mir klar dass ich einige Nachforschungen anstellen sollte!
Anfragen an die Segelclubs in Deutschland
Dies geschah auch auf verschiedensten Wegen:
Zum einen hatte ich an die 25 Segelclubs in Deutschland (vorwiegend im Norden) angeschrieben, da der Vorbesitzer mir auf Rücksprache den Tipp gab, dass die Jolle einmal am Steinhuder Meer segelte. Als sehr positiv vermerkte ich das Feedback von Herrn Manfred Möller, Dirk Frischmuth und Mathias Pechstein und vielen anderen Segelkundigen.
Als Zusammenfassung, und da waren sich nahezu alle einig, kann festgehalten werden dass solche M-Jollen, mit so kurzer Bootslänge und in geklinkerter Ausführung nur in den 20iger Jahren gebaut wurden. Nach dem Krieg wurde alle Rennjollen mit mind. 6,40m und länger gebaut und natürlich nicht mehr in Klinkerausführung.
Dies führte meine Recherchen zu einem Riss vom Schiffsbauingenieur Leo Zeiller auch aus den 20iger Jahren. Eine Werft konnte leider bis heute nicht gefunden werden die diese Jolle damals produziert hatte. Es gibt auch die Vermutung dass ev. die Jolle in Selbstbauweise hergestellt wurde. Leo Zeiller veröffentlichte den Riss auch in einem Buch aus 1938 (Ravensburger Verlag Erstausgabe). Dieses Buch (in Korinth-Schrift verfasst) und auch die Originalpläne liegen bei mir auf.
Es ist amtlich – Baujahr 1929
Mit all diesem Wissen und zusätzlichen, intensiven Erkundigungen in Österreich wurde das Baujahr mit 1929 nach einem Riss von Leo Zeiller festgelegt und vom ÖSV (österr. Segelverband) in die Bootsvermessungsdaten übernommen.
Hier gilt auch mein Dank an den zertifizierten ÖSV-Vermesser Dr. Günter Fleischmann der mich in dieser doch nicht ganz so einfachen Phase motiviert und unterstützt hat.
>> Foto Vermessungsurkunde
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